Studien
Mit dem Monitoring schafft die Digitale Verwaltung Schweiz einen Überblick über den E-Government-Fortschritt in der Schweiz und vergleicht diesen mit dem Ausland. Nationale und internationale Studien bilden dafür die Informationsgrundlage.
Übersicht nationale und internationale Studien
Studie | Gegenstand | ||
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Studie | Nationale E-Government-Studie | Gegenstand | Nutzung und Verfügbarkeit von elektronischen Behördenleistungen. |
Studie | eGovernment-Benchmark-Bericht | Gegenstand | Untersucht, inwiefern die Onlineangebote der Verwaltung die «Nutzerfreundlichkeit», «Transparenz», «grenzüberschreitende Mobilität für die Bevölkerung und die Unternehmen» sowie «Basisdienste» erfüllen. |
Studie | Studie eGovernment MONITOR | Gegenstand | Zufriedenheit mit und (mobile) Nutzung von elektronischen Behördenleistungen, Nutzungsbarrieren. |
Studie | eGovernment Survey | Gegenstand | E-Partizipationsindex und E-Government-Entwicklungs-Index (= Online-Service-Index, Telekommunikationsinfrastruktur-Index und Humankapital-Index. |
Studie | Weitere Studien | Gegenstand |
Nationale E-Government-Studie
Die am 10. Mai 2022 veröffentlichte Nationale E-Government-Studie bestätigt den Trend: Die Nachfrage nach digitalen Behördenangeboten ist ungebremst gross.
Im Rahmen der Studie wurden die Schweizer Bevölkerung, die Unternehmen und die Verwaltung über die Nutzung und die Umsetzung von elektronischen Behördenleistungen befragt.
Herausgeber: Digitale Verwaltung Schweiz und Staatssekretariat für Wirtschaft SECO
eGovernment-Benchmark-Bericht EU 2024
Am 2. Juli 2024 hat die Europäische Kommission den eGovernment-Benchmark-Bericht 2024 veröffentlicht. Der Bericht untersucht die Verfügbarkeit und den Ausbaustand von elektronischen Dienstleistungen der Verwaltung gemäss den strategischen Zielen der EU und vergleicht, wie Verwaltungen in ganz Europa digitale öffentliche Dienste erbringen. Hierzu wurden 37 Länder (2023: 35 Länder) betrachtet. Wie steht die Schweiz im Vergleich da?
Die Schweiz hat sich bei den Gesamtpunkten von 58 auf 60 Punkte verbessert, liegt damit aber immer noch unter dem EU-Durchschnitt von 76 Punkten. Während in der EU 88 % der untersuchten Behördendienstleistungen online verfügbar sind, kommt die Schweiz auf eine Online-Quote von 79 %. Vor allem im Bereich der Digitalisierung für Unternehmen hat sich die Schweiz von 62 Punkten auf 73 Punkte verbessert, im Bereich Umzug von 55 auf 59 Punkten und im Bereich der Justiz von 41 auf 44 Punkte. Im Bereich der Dienstleistungen für natürliche Personen bestehen mit 55 Punkten noch Potenziale. Die grössten Handlungsfelder für die Schweiz liegen im Bereich der Transparenz über die Bereitstellung der Dienstleistungen und den Umgang mit persönlichen Daten (CH: 45 %, EU: 67%) sowie bei der Nutzung von Schlüsseltechnologien, wie der E-ID, elektronischen Dokumenten, vorausgefüllten Formularen und der Digitalen Post (CH: 49 %, EU 78 %).
Der eGovernment-Benchmark-Bericht 2024 bietet eine wertvolle Grundlage, um neben der vergleichenden Sichtweise zu anderen Ländern auch vertiefend die Besonderheiten der Schweiz und die Unterschiede zwischen den Kantonen zu evaluieren.
Herausgeberin: Europäische Kommission
eGovernment MONITOR 2024
Die am 08. Oktober 2024 von der Initiative D21 und der Technischen Universität München herausgegebene Studie eGovernment MONITOR 2024 untersucht in einer repräsentativen Erhebung bei der Onlinebevölkerung in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Nutzung und Akzeptanz digitaler Behördenangebote.
Der eGovernment MONITOR 2024 macht deutlich, dass die Ansprüche an digitale Behördenleistungen von Seiten der Bevölkerung - aber auch die Nutzung dieser Leistungen - weiter steigen.
Herausgeber: Technische Universität München (TUM) und Initiative D21, durchgeführt von Kantar.
eGovernment Survey 2024
Die von den Vereinten Nationen herausgegebene Studie eGovernment Survey 2024 untersucht die globale und regionale E-Government-Entwicklung in 193 Mitgliedsstaaten durch eine vergleichende Bewertung der nationalen Regierungsportale. Die Studie erscheint alle zwei Jahre und erstellt eine Rangliste im Bereich der digitalen Verwaltung (E-Government-Entwicklungs-Index EGDI). Dieser setzt sich aus dem gewichteten Durchschnitt dreier Unterkomponenten zusammen:
- Online-Service-Index (OSI)
- Telekommunikationsinfrastruktur-Index (TII)
- Humankapital-Index (HI).
Die Erhebung umfasst auch den E-Partizipations-Index (EPI), der sich auf die Nutzung von Online-Diensten durch «elektronischen Informationsaustausch», «elektronische Konsultation» und «elektronische Entscheidungsfindung» fokussiert. Die Studie misst auch den E-Government-Stand der Städte (Lokaler Online-Service Index LOSI). In der Schweiz wurde auf lokaler Ebene die Stadt Zürich bewertet.
In der 13. Ausgabe der Umfrage wird das neue «Digital Government Model Framework» vorgestellt. Das Framework bietet den Ländern einen umfassenden Fahrplan für die effektive Planung, Umsetzung und Bewertung von Initiativen zur digitalen Verwaltung. In einem Anhang werden die Chancen und Herausforderungen in Zusammenhang mit der Integration von KI im öffentlichen Sektor untersucht.
Dänemark, Estland und Singapur haben sich in der aktuellen Umfrage als globale Spitzenreiter herausgestellt. Die Schweiz erreicht in der aktuellen Studie im EPI den Platz 32 (Indexwert 0.82) (2022: Platz 41, Indexwert 0.70) und im EDGI den Platz 26 (Indexwert 0.90) (2022: Platz 23, Indexwert 0.88). Sie hat sich in allen Indexwerten verbessert und liegt deutlich über dem internationalen Durchschnitt (EDGI 0.64) und leicht über dem europäischen Durchschnitt (EDGI 0.85). Potenzial für Verbesserung hat die Schweiz im Online-Service-Index, insbesondere im Bereich der Nachvollziehbarkeit von persönlichen Daten und barrierefreier Portale. Die Stadt Zürich liegt mit einem Indexwert von 0.81 auf Platz 27 der LOSI.
Herausgeber: Vereinte Nationen
Übersicht weitere Umfragen zur Digitalisierung der öffentlichen Verwaltungen
Am 26. September wurde der Global Innovation Index (GII) 2024 publiziert. Die Studie zeigt, welche Staaten in der globalen Innovation führend sind, indem die globalen Innovationstrends von 133 Volkswirtschaften weltweit durchleuchtet werden. Die 17. Ausgabe des GII misst die Innovation anhand von 80 Kriterien wie Institutionen, Humankapital und Forschung, Infrastruktur, Investitionen, Adaption und Verbreitung von Wissen sowie kreative Leistungen. Die Studie wird auf Grundlage des «Innovation Input» und des «Innovation Output» eines Landes berechnet. Der «Innovation Input» umfasst Humankapital, Forschung, Infrastruktur, Reifegrad des Marktes und der Unternehmen eines Landes. Der «Innovation Output» bezieht sich auf Wissen und Technologie sowie den kreativen Bereich.
Herausgeber: Cornell University, INSEAD und der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO)
Im World Digital Competiveness Ranking 2024 untersucht das Lausanner Institute for Management Development IMD die digitale Wettbewerbsfähigkeit von 67 Ländern. Die Ergebnisse werden in die drei Hauptkategorien Wissen, Zukunftsfähigkeit und Technologie unterteilt – mit jeweiligen Unterkategorien. Die Schweiz steigt auf Platz 2 (2023 Platz 5), gleich hinter Singapur.
Beim Faktor Wissen bleibt die Schweiz an der Spitze und verbessert sich bei den Faktoren Technologie (neu: Platz 4) und Zukunftsfähigkeit (Platz 5). Fortschritte machte sie insbesondere in Bezug auf Hightech-Exporte (neu: Platz 9), E-Partizipation (Aufstieg um 11 Positionen auf Platz 27) und Cybersicherheit (neu: Platz 11).
Herausgeber: Institute for Management Development IMD
Im Rahmen der jährlichen Volkszählung für das Bundesamt für Statistik wurde im zweiten Quartal 2023 die Omnibuserhebung zum Thema Internetzugang und -nutzung durchgeführt. Mehr als 98 Prozent der Bevölkerung gaben an über einen Zugang zum Internet zu verfügen. Neun von zehn Personen nutzten das Internet im Jahr 2023 täglich. So ist das meistgenutzte Endgerät das Smartphone, der Anteil der weiteren vernetzen Geräte (z.B. Fernseher) nimmt stetig zu. Dennoch ist die Art und Häufigkeit der Internetnutzung in der Bevölkerung sehr unterschiedlich. Knapp die Hälfte der Nutzerinnen und Nutzer schätzt ihre Nutzung als intensiv (mehr als 10 Stunden pro Tag) ein. Der Anteil dieser Internetnutzerinnen und Internetnutzer variiert stark nach Alter, Bildungsniveau, selbstwahrgenommener finanzieller Situation und Wohnort.
Herausgeber: Bundesamt für Statistik (BFS)
Die Schweizer Accessibility-Studie legt im 2023 ihren Fokus auf «Mobile Apps». Die Studie wurde im November 2023 publiziert.
Herausgeber: Zugang für alle, Stiftung zur behindertengerechten Technologienutzung
Die vierte repräsentative Gemeinde-Befragung zur Digitalisierung des Vereins Myni Gmeind mit dem Schweizerischen Gemeindeverband (SGV) zeigt, dass die Mehrheit der Gemeinden die Digitalisierung als Chance sehen. 82 % der Befragten geben an, die Verbesserung der Dienstleistungen und der Kundennutzen sind Beweggründe für das Engagement zur Digitalisierung. Grösste Hürde bleiben die knappen personellen und finanziellen Ressourcen.
Herausgeber: Verein Myni Gmeind und Schweizerischer Gemeindeverband
Der «Index digitale politische Partizipation in der Schweiz» erfasst die digitale politische Partizipation in der Schweiz und bildet die Kantone vergleichbar ab.
Herausgeber: Zentrum für Demokratie Aarau (ZDA)
Der digitale Städtemonitor erhebt den Stand der digitalen Transformation auf Basis der Websites von 171 Schweizer Städten und städtischen Gemeinden. Als Ergebnis liegt ein Rating für jede untersuchte Stadt und städtische Gemeinde vor.
Herausgeber: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW in Zusammenarbeit mit der KPMG Schweiz
Die Stiftung Risiko-Dialog setzt sich innerhalb ihres Schwerpunkts «Digitalisierung und Gesellschaft» mit der Fragestellung auseinander, wie die digitale Transformation im Spannungsfeld von Chancen und Gefahren zusammen mit den Menschen gelingt. Der Mobiliar DigitalBarometer misst als jährliche Studie die Stimmung der Schweizer Bevölkerung in Bezug auf unterschiedliche Themenfelder, die mit der Digitalisierung in Verbindung stehen.
Herausgeber: Stiftung Risiko-Dialog, in Partnerschaft mit Die Mobiliar